Verhalten und Verhaltensmodifikation von Ratten
Ratten sind sozial und benötigen als Rudeltiere (Rangordnung) unbedingt sozialen Kontakt zu ihren Artgenossen, weshalb man immer mindestens 2 Ratten halten sollte (= KEINE EINZELHALTUNG!), besser jedoch mind. 3! Ratten sind in der Regel dann sozial kompetent im Zusammenleben mit Artgenossen, Menschen und anderen Tierarten, wenn sie in ihrer frühen Sozialisationsphase während der ersten Lebenswochen mit all diesen Individuen positive Kontakte erleben können. Dabei gilt: Je mehr die Tiere positive Kontakte über ein ruhiges Handling mit dem Menschen bekommen, um so vertrauter und angstfreier sind sie. Deswegen ist es uns wichtig, dass unsere Ratten von vorneherein an Mensch, Tier und andere Artgenossen gewöhnt werden. Nur so können wir für charakterlich tolle Ratten garantieren.
Die Hauptaktivitätszeit der Ratte liegt in den Abend- und Morgenstunden, weshalb Zuwendung und Freilauf in diesen Zeiten erfolgen sollte.
Beim Handling sollte die Ratte niemals am Schwanz ( er ist die Verländerung der Wirbelsäule), sondern immer mit beiden Händen den Körper umfassend aufgenommen werden. Ruckartige und schnell-hektische Bewegungen sind zu vermeiden, um die Tiere nicht zu verschrecken.
Ratten haben einen sehr guten Gehör- und Geruchssinn.
Das "Zähmen" einer Ratte erfordert Geduld, Ausdauer und der generelle Verzicht auf Strafe! Ein einmaliges physisches Maßregeln genügt, um das Vertrauensverhältnis nachhaltig zu beeinträchtigen! Ratten beißen nur in Situationen der Angst, wenn sie mit Meideverhalten (Flucht, Erstarren, Übersprungsverhalten) keinen Erfolg haben, d.h. die Gefahr der drohenden Distanzverringerung nicht abwenden können.
Ratten sind sehr soziale Tiere, die gegenseitige Körperpflege betreiben. Das Beknabbern und Lecken des menschlichen Fingers ist möglicherweise in diesem Kontext zu sehen und gilt als Vertrauensbeweis.
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